Heimatkunde Ortsbeschreibung

GÖRIACH

Geschichtlicher Ablauf:

Der Ortsname erinnert daran, dass vor 1400 Jahren die Slawen im Lungau waren. GORA heißt Berg - GÖRIACH heißt Ort der Bergsiedler. Erzbischof Gebhard (auch bekannt als Bauherr der Festung Hohensalzburg) schenkte vor 900 Jahren das Gebiet von Göriach dem Kloster Admont. Schon damals gab es einen Zehenthof. Der Besitzer des Hofes sammelte für das Kloster Abgaben ein. Auch heute ist dieser Hof bewohnt. Dort lebt die Familie Lankmayer, der berühmte Zechnerhof. Die Bauern mussten früher Pferde, Schafe, Getreide oder Käse statt Geld beim Zehenthof abgegeben. Heute nennen sich diese Abgaben Steuern. Jeder muss heute Steuern bezahlen. 

  • Lage: Göriach ist der höchstgelegene Ort des Lungaues und auch die höchstgelegene Gemeinde des
    Salzburger Landes, umgeben von den Radstädter Tauern. Göriach liegt auf 1220m Seehöhe. Das Göriachtal liegt zwischen dem Liegnitztal und dem Lessachtal.
  • aktuelle Einwohnerzahl: Die aktuelle Einwohnerzahl liegt bei 371 Einwohner.
  • Wirtschaft: Göriach lebt vom Fremdenverkehr. Dieser Ort bietet schöne Bauernhöfe, Pensionen und Privatzimmer. Weiters gibt es 2 Gasthöfe in Göriach: Gasthof Bauer, Gasthof Lacknerhof
  • Der „Hiasnhof“ - Familie Naynar (Bauernhof in Fern ) verkauft den berühmten Ziegen- und Kuhkäse. Alle Produkte werden biologisch angebaut - „Ernte für das Leben“! Auf Anmeldung können dort Produkte gekauft und bestellt werden.

Ausflugsziele:

  1. Hüttendorf: Wanderung ins Hüttendorf zur Hansalhütte ca. eine Stunde von Hintergöriach weg. Das Hüttendorf ist ein kleines Almdorf. Die Hansalhütte ist bewirtschaftet.
  2. Landawierseehütte: Vom Hüttendorf weg wandert man ca. zwei Stunden vorbei am Hochgolling, der höchste Berg der Niederen Tauern - 2863m, zur Hütte und zum Landawiersee.
  3. Granglitzalmen: Von Vordergöriach aus wandert man zuerst zur Wildbachhütte, dann kommt man zu einem kleinen, ruhigen Hüttendörfl (die Granglitzalmen).
  4. Gumma und Kreuzhöhe: Von Vordergöriach aus fährt man mit dem Auto bis zum letzten Schranken. Dann geht die Wanderung weiter zur Wildbachhütte. Von da aus wandert man zuerst auf den Gumma und dann weiter auf die Kreuzhöhe.
  5. Privatmuseumsbesuch: Beim Zechnerhof kann man die berühmte Zirbenstube (Museumsstube) bewundern. Museumsbesuch nur auf Anmeldung!
  6. Bienenlehrpfad: Dieser befindet sich in der Nähe des Gasthofes Lacknerhof.

Bräuche:

Traditionelle Almmesse im Göriacher Hüttendorf. Diese findet immer am letzten Sonntag im Juli statt.

  1. Das „Bauernherbst-Fest“ mit dem traditionellen Schafalmabtrieb findet am letzten Samstag im September statt. Ungefähr 500 Schafe aus dem Lungau und der Steiermark kehren ins Tal (ins Hüttendorf) zurück. Im Rahmen des Bauernherbstes gibt es am Hiasnbauern in Fern immer „Kunst am Bauernhof“.
  2.  „Sonnwendfeuer“: Nur Schulbuben sammeln Äste für das Feuer. Bei Sonnenwende schneiden die Buben kleine Holzscheiben. In den Scheiben befindet sich ein Loch, um die Scheibe auf einem Stock zu befestigen. Diese werden dann an einem kleinen Feuer leicht angeheizt und über ein Brett hinausgerollt und talwärts geschossen.
  3. Faschingsrennen am Faschingssonntag: Dies ist ein einmaliger Brauch im Lungau. Beteiligt sind nur Buben vom 8. bis zum 15. Lebensjahr. Sie ziehen von Haus zu Haus. Es gibt eine Gruppe aus Vordergöriach und eine Gruppe aus Hintergöriach. Jede Gruppe besteht aus einem Bären, dem Bärenführer, Teufel, Rauchfangkehrer, Jäger, Wilderer, Finanzer, Gendarm, Krapfenweibl und dem Krapfenmandl. Beim besuchten Haus wird die Haustür geöffnet, ein Schuss wird abgegeben, der Bär fällt tot um und der Bärführer ruft:“Mei keacht da Bä!“ Die Gruppe wird dann beschenkt, früher mit Krapfen und heute mit mehr Geld. Wenn sich die zwei Gruppen (Vorderdörfler und Hinterdörfler) treffen, findet ein kurzer Raufhandel statt. Bär gegen Bär, Bärführer gegen Bärführer usw. Hat der Bär verspielt, hat die ganze Gruppe verspielt. Die Verlierergruppe muss der Siegergruppe je nach Teilnehmer Krapfen übergeben. Am Nachmittag werden Gaben und Geld verteilt. Diesen Brauch gab es schon um die Jahrhundertwende. Es ist eine Art „Winteraustreiben“ - der Bär ist wieder erwacht und begibt sich auf Wanderschaft. Er hat einen Rivalen getroffen, daraus ergibt sich er Kampf.
  4. Kasmandl: Nur die Buben dürfen beim Kasmandllauf dabei sein und mitwirken.